Plagiate werden verfolgt!

Ich freue mich, wenn Menschen meine Texte gut finden. Ich freue mich auch, wenn sie mir das sagen.

Es ist korrekt und nett, wenn mich Menschen fragen, ob sie meine Texte an anderen Stellen verwenden dürfen. Dann habe ich eine Chance, "Ja" oder "Nein" oder "Nur, wenn..." zu sagen.

Selbstverständlich habe ich auch nichts gegen Links. Auch ein (kurzes) Zitat mit einer Quellenangabe und Link ist im Rahmen des § 51 des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Rechte (UrhG) völlig legal.

Leider sind viele Betreiber von WWW-Seiten zu diesem korrekten Verhalten nicht fähig. Sie grapschen sich ihre Maus und kopieren alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Das ist ein Verstoss gegen das Urheberrecht.
Das gibt Ärger!

Einen fremden Text ungefragt auf die eigenen Seiten zu übernehmen ist dasselbe, als würde man sich in einem Supermarkt bedienen und gehen, ohne zu bezahlen. Geistige Werke jeder Art, auch die Texte auf diesen Seiten, sind geistiges Eigentum. Wer geistiges Eigentum klaut, handelt moralisch wie ein Ladendieb und sollte sich über die juristischen Konsequenzen im Klaren sein.

Wer wirklich meint, alles kopieren zu dürfen, oder denkt, das wäre legal, weil doch die Quellenangabe korrekt ist, lasse sich dringend von seinem Anwalt zum Thema "Urheberrecht" beraten[1].

Wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung des Berechtigten ein Werk oder eine Bearbeitung oder Umgestaltung eines Werkes vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergibt, wird mit Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(§ 106 UrhG)
Handelt der Täter gewerbsmäßig, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe.
(§ 108 a UrhG)

Der Aufwand, hinter Plagiateuren hinterherzutippen und sie aufzufordern, die Plagiate zu entfernen, ist mir zu gross geworden. Zur Zeit verbringe ich ca. 2 Stunden pro Woche mit Plagiatsrecherche und der damit verbundenen Tipperei. Tendenz steigend. Ich bin nicht mehr bereit, meine Freizeit dafür zu opfern, ohne eine Entschädigung für den Aufwand zu erhalten.

Ab sofort behalte ich mir vor, Plagiateure schriftlich und kostenpflichtig abzumahnen. Für die besondere Lage von Forenbetreibern habe ich zwar Verständnis, aber bitte halten Sie die plagiierenden User dafür haftbar. Das kann nicht mein Problem sein.

Solche Vorgänge übergebe ich sofort meinem Anwalt, wenn:

  • Auf den WWW-Seiten keine ladungsfähige Adresse des Betreibers publiziert ist[2],
  • meine Texte zum Suchmaschinenspamming missbraucht werden[3],
  • meine Texte auf Porno-Seiten auftauchen[3],
  • jemand meint, pampig reagieren zu müssen[4],
  • jemand dem Anschein nach gewerbsmäßig handelt.

Das Netz hat einen Riesenvorteil: Jeder darf darin publizieren.
Das Netz hat einen Riesennachteil: Jeder darf darin publizieren.

Es ist ein Jammer, dass zu viele Leute eine merkwürdige Auffassung von "guter Netzbarschaft" haben.

Rainer Kersten

[1] Wenn ich im Supermarkt etwas klaue, wird es nicht legaler, wenn ich laut sage, aus welchem Supermarkt ich es geklaut habe.
[2] Die Ermittlung der Adresse verursacht zusätzliche Kosten, die ebenfalls in Rechnung gestellt werden.
[3] Was ich da schon erleben musste, ist dermassen haarsträubend... Ich habe definitiv keine Zeit, mich mit solchen Leuten auseinanderzusetzen.
[4] "Beweisen Sie doch erstmal, dass der Text wirklich von Ihnen ist!" ist keine angemessene Antwort.
"Ich habe selbst Jura studiert. Ich weiss, dass ich das darf." erst Recht nicht.
Auch nett: "Was wollen Sie denn?! Ich habe doch sogar einen Link auf Sie gesetzt!"
Mit solchen hm... "originellen" Antworten könnte ich bequem ein Blog füllen.