Warum können Werbeagenturen keine guten WWW-Seiten schreiben?

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Rollenverteilung bei der Kommunikation in klassischen Medien:

Der Sender bestimmt Form und Gestaltung der Botschaft

Wichtig ist dabei, dass die Empfänger der Werbebotschaft selbige nicht angefordert haben. (Dies ist der fundamentale Unterschied zu Werbung über WWW-Seiten! Darauf wird später genauer eingegangen.) Wir alle werden bei den verschiedensten Gelegenheiten in den verschiedensten Medien mit Werbebotschaften überhäuft, um die wir niemanden gebeten haben. Wir als Verbraucher sind also in der passiven Rolle, die Werber in der aktiven Rolle. Sie bestimmen Form und Inhalt der Botschaft. Hier bestimmt der Absender über alle Einzelheiten der Kommunikation.

Diese Tatsache ist unabhängig von der Qualität der Werbung. Ob wir sie schön finden oder nicht, in gewissen Grenzen müssen wir sie alle ertragen.

Die ganzseitigen Anzeigen im Wochenmagazin können wir überblättern. Am Grossflächenplakat können wir vorbeifahren und angestrengt versuchen, nicht hinzugucken. Die Hochglanzprospekte im Briefkasten können wir ungesehen dem Altpapier übereignen. Wenn der Action-Film im Fernsehen für Werbung unterbrochen wird, kann das eine willkommene Pinkelpause sein. Trotzdem: Irgendetwas bleibt immer hängen.

Die Werbebranche spricht hier gerne vom "AIDA"-Prinzip. Auf Deutsch: "Attention, Interest, Desire, Action"

"Attention": Gerade weil wir mehr oder weniger oft und mehr oder weniger erfolgreich dazu neigen, Werbung zu übersehen, zu ignorieren, zu entfernen, muss die Werbebranche sich immer tollere Methoden einfallen lassen, unsere Aufmerksamkeit (Attention) doch zu gewinnen. So verwenden Werbeagenturen gerne sogenannte "eye catcher" (Blickfang), um das zu schaffen. Der beliebteste Blickfang, schon seit Existenz der Menschheit, ist natürlich ein spärlich bekleidetes menschliches Wesen. Das gilt für beide Geschlechter.

"Interest": Hat der Blickfang erfolgreich zugeschlagen, und unsere Augen oder Ohren nehmen die Werbebotschaft bewusst wahr, so muss unser Interesse an dem beworbenen Produkt oder Leistung geweckt werden.

"Desire" und "Action" sollen hier nicht behandelt werden, da dabei für WWW-Seiten ähnliche Regeln gelten wie in den klassischen Medien. Matthias Würfl und Freddy Leitner haben in der Newsgroup de.comm.infosystem.www.authoring.misc interessante Beiträge zum Thema "Grundlagen des Webdesigns" geschrieben, die näher auf AIDA und GIULIA eingehen.

Schauen wir uns Regeln der Kommunikation im WWW an.

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